Rudolph Straub         Bühne     Film     Diverses     Biografie     Kontakt


Schneewittchen-s2

Theater, Musical, Oper



Zürcher Theater Spektakel

Schneewittchen

von Robert Walser



Zürcher Theater Spektakel 1999


Schneewittchen 

von Robert Walser


Bearbeitet und inszeniert von Rudolph Staub


Kenner haben um die Schönheit dieses Werks immer gewusst. Auch um seine Komplexität. Walter Benjamin bezeichnete Robert Walsers Dramolett «Schneewittchen» als «eines der tief­sinnigsten Gebilde der neueren Dichtung». Der Zürcher Regisseur Rudolph Straub, ein erklärter Walser-Anhänger, hat sich mehrfach mit dem Text beschäftigt. Er sieht in diesen Szenen, die mit dem Aufwachen Schneewittchens aus seiner Totenstarre anfangen, ein «akutes Adoleszenzdrama». Ein latenter Seelenzustand werde darin abgebildet - die Unentschiedenheit der Frage gegenüber, ob man aktiv sein wolle in dieser Welt oder nicht. Für sein diesjähriges Theater-Spektakel-Projekt «SCHNEEWITTCHEN» erfindet Straub eine Ausgangslage, die deutlich macht, dass man es nicht mit einem abge­hobenen Märchengeschehen zu tun hat. Seine Aufführung spielt zunächst in einem Sanatorium, wo eine junge Frau krank im Bett liegt. Dann verwandelt sich die Szenerie, und Walsers Märchenpersonal taucht auf. 

Musik von Giovanna Marini begleitet die Inszenierung. Bereits 1995 konnte man am Theater Spektakel eine Walser-Arbeit des heute 47-jährigen Straub sehen, näm­lich die poetische Biografie «Ich bin der Liebling mei­ner selbst».

Straub wirkt auch als Drehbuchau­tor so wie als Filmregisseur und ist seit fünf Jahren Gastdozent an der Filmklasse der Zürcher Hochschule für Kunst und Gestaltung. 

1985 hat er mit der Schauspielerin Alex­andra Prusa, seiner Lebenspartnerin, die Zür­cher Theatergruppe yoyo­ production gegründet. «Schneewittchen» ist das Jüngste von ungefähr 25 Projekten, welche diese freie Pro­duktionsstätte seither realisiert hat. (bsr.) 


Share by: