Dogville von Lars von Trier
Übung in Camera-Acting
Conservatoire National d’Art Dramatique in Montpellier
Zwischen 1992 und 2012 arbeitete Rudolph Straub als Gast-Dozent am Conservatoire Nationale d’Art Dramatique in Montpellier, Frankreich.
Für die letzten Jahre seiner Lehrtätigkeit legte er dabei seinen Fokus auf das sogenannte ‚Camera-Acting‘, weil das Spiel vor der Kamera für junge SchauspielerInnen ebenso wichtig geworden war wie ihre Bühnen-Fertigkeit.
Hier Teile eines re-enactings von Lars von Triers ‚Dogville‘ durch Diplom-Studenten :
Dogville, ein abgelegenes Dorf in den Rocky Mountains, zur Zeit der Großen Depression. Der Hobbyschriftsteller Tom Edison, einer der Einwohner, will einen Vortrag zur Stärkung der Moral halten. Doch ihm fehlt noch die passende Illustration für seine These.
Da taucht eine junge Frau im Dorf auf und Tom versteckt sie. Es ist Grace, die , wie sie sagt, von Gangstern verfolgt wird. Doch die Bewohner Dogvilles entdecken sie – und sind gegen ihr Verbleiben. Aber nach zwei harten Test-Wochen gewinnt sie das Wohlwollen der heuchlerischen Gemeinschaft und darf bleiben. Auch ein kleines Einkommen wird ihr zugestanden. Am Nationalfeiertag gesteht Tom Grace seine Liebe.
Da taucht die Polizei mit einem Fahndungsplakat auf – für die Ergreifung von Grace wird eine Belohnung ausgeschrieben. Die Einwohner von Dogville halten sie zwar für unschuldig, doch da die Beherbergung einer polizeilich Gesuchten riskant sei, überredet Tom Grace dazu, als Gegenleistung einfach mehr zu arbeiten. Die Stimmung in Dogville kippt allmählich gegen Grace, die wegen der höheren Belastungen Fehler bei der Arbeit macht. Die Männer werden zudringlich, die Frauen aggressiv. Schließlich wird Grace von Chuck, einem vermeintlich treuen Familienvater, vergewaltigt.
Mit Toms Hilfe schmiedet Grace einen Fluchtplan. Dieser wird entdeckt – und um eine Flucht zu verhindern, wird Gracen nun angekettet. Sie wird zur Sklavin, muss weiterhin arbeiten und wird von den Männern regelmäßig sexuell missbraucht. Tom versichert Grace seine Abkehr von Dogville, aber sie führt ihm die Verlogenheit seiner Motive vor Augen. Daraufhin ruft er die Gangster an.
Als diese kommen, stellt sich heraus, dass Grace die Tochter des Bandenchefs ist. Sie bittet zunächst ihren Vater um Gnade für die Bewohner Dogvilles, doch er wirft ihr Arroganz vor, weil sie verschiedene moralische Masstäbe geltend mache. Im Mondlicht sieht Grace nun die Menschen plötzlich wie entblößt. Sie gibt die Anweisung, alle zu töten. Dogville wird ausgelöscht und niedergebrannt. Als letzter bleibt Tom übrig, den Grace eigenhändig erschießt.
Dogville, volle Länge 10:17′